"Erinnerungen" Interview mit Holocaustüberlebende Edith Erbrich

"Erinnerungen" 27.06.2014 in Wiesbaden

Die Zeit des Nationalsozialismus sieht für uns, die sie nicht miterlebt haben, braun, dunkel und erschreckend aus. Die Menschen, die in dieser Zeit lebten, haben meist ihr eigenes Bild davon, und dieses Bild ist ihr Begleiter für das weitere Leben geworden. Damals waren sie junge Erwachsene, die ihre Träume verwirklichen wollten. Sie freuten, liebten, hassten, trauerten und schämten sich, genau wie wir heute auch.

Dann leben Erwachsene unter uns, die damals in dieser schweren Zeit noch Kinder waren. Edith Erbrich erlebte den Krieg als kleines Kind. Sie war sieben Jahre alt, als sie in das KZ Theresienstadt deportiert wurde. Heute ist sie 77 Jahre alt. Gut, dass Edith Erbrich sich erinnert und so stark ist, uns davon zu erzählen.

Nachlese: 27.06.2014 Erinnerungen im Bürgerhaus/ Wiesbaden-Sonnenberg: Man mag es kaum glauben, selbst bei diesem schweren Thema wird auch gelacht. Edith Erbrich hat diese Zeit mit den Augen eines Kindes gesehen und jeder, der sich seiner Kindheit noch bewusst ist, weiß: auch wenn es noch so dicke kommt, es wird immer auch gespielt. Gut, dass es so ist!

Torsten Stoll und ich haben jetzt schon einige Male die szenische Lesung "Erinnerungen" mit Edith Erbrich gezeigt und es ist bisher immer anders gewesen. Das liegt zum einen an Edith Erbrich, die sehr viel aus ihrer Kindheit zu berichten weiß und zum anderen an den Menschen, die zu uns kommen.

Diesen Menschen möchte ich Danken, dafür, dass sie sich noch für ein Thema öffnen, von dem viele nichts mehr wissen wollen. Aber aus den Gesprächen nach unseren Lesungen weiß ich, dass unsere Gäste es nicht bereut haben, dabei gewesen zu sein, im Gegenteil.